Die wahre Freiheit - True Freedom - החופש האמיתי

Kollektive Intelligenz: Als deutscher Therapeut auf dem Weg vom Krieg zur Verbindung.

English and שְׂפַת עִבְרִית below

Deutsch

 

Am 8. Mai 1945, vor 79 Jahren, endete der 2. Weltkrieg. Für meinen Großvater Rudolf war es ein Tag der Niederlage. Für mich ist es ein Tag der Befreiung.

 

Mein Großvater Rudolf war Lehrer für Kinder mit Behinderungen in Berlin. Am 26. August 1939 ging er nach Karlshorst bei Berlin in die dortige Kaserne und wurde Soldat der Wehrmacht. Er gehörte zur 11. Kompanie des Infanterie-Regiments 457, die fünf Tage später, ab dem 1. September 1939, eine der ersten Einheiten war, die in Polen einmarschierten. Kurz darauf kämpfte er in der Sowjetunion. An Weihnachten 1942 hatte Rudolf Heimaturlaub und besuchte seine Frau Erika, meine Großmutter, und ihren gemeinsamen Jungen Jürgen. 9 Monate später kam meine Mutter zur Welt.

 

Ich kam 1967 in Berlin zur Welt. Die Energie des Krieges war noch überall spürbar, in dem Schweigen meiner Familie, wenn wir gemeinsam am Küchentisch saßen, und in den Straßen mit den Baulücken, an denen ich vorbeiging, nachdem Jahre zuvor dort Bomben gelandet waren. Wo war ich gelandet?

 

Wenn Großvater Rudolf bei uns zu Hause zu Besuch war, war ich erschrocken, wenn ich die Schuhe von ihm sah, die sich über riesige klumpige Füße wölbten. Mit 9 Jahren fragte ich meine Mutter, was mit ihm passiert ist. „Dein Großvater war in Russland und ist tagelang barfuß durch den Schnee gelaufen.“

 

Ich erinnere mich – es muss um 1978 gewesen sein, als ich 11 Jahre alt war –, liebte ich es nicht nur zu malen, sondern auch Musik zu machen. Als ich Gitarre spielte und „Morning has broken“ von Cat Stevens dazu sang, saß Rudolf bei mir und bewunderte mich dafür, dass ich die Akkorde konnte. Das machte mich stolz. Als Erwachsener erfuhr ich, dass er in der NSDAP gewesen war, in der Partei der Nationalsozialisten.

Mit Anfang 20 wollte ich so tun, als hätte es Rudolf nie gegeben.

 

Es gibt eine sehenswerte Doku, „Der Krieg in mir“. Darin fährt ein deutscher Regisseur zu den Orten, an denen sein Großvater im Krieg als Soldat gekämpft hat. In Minsk trifft er die Enkelin eines weißrussischen Partisanen. Als der Regisseur ihr davon erzählt, wie schwer es ist, damit umzugehen, dass der Großvater für die Wehrmacht im Krieg das Land überfallen hat, sagt sie: „Es geht nicht darum, ob wir auf unsere Vorfahren stolz sein können. Es geht darum, ob unsere Vorfahren stolz sein können auf uns.“

 

Meine Vorfahren haben mich auf meinen Weg gebracht. Jahrelang recherchierte ich als Journalist, auch über die Zeit des Weltkrieges und den Holocaust. Dann machte ich eine Ausbildung in Gestalt-Therapie und zahlreiche Fortbildungen wie zu embryonaler Entwicklung und lernte Werkzeuge wie die Familien-Konstellation, die unsichtbare Dynamiken in Beziehungen aufdeckt.

 

Mit dieser persönlichen und beruflichen Erfahrung weiß ich: Die kollektive Seele vergisst nichts. Dass der 2. Weltkrieg seit fast 80 Jahren vorbei ist, ist aus der Sicht der Seele eine Illusion. In der Erinnerung gibt es weiterhin Krieg, Trennung und Zerstörung.

Vor Jahren gründete ich einen Kreis, in dem Therapeuten aus aller Welt – aus Neuseeland, den USA, Israel, Kolumbien – sich regelmäßig trafen, um kollektive Dynamiken zu erforschen. Wir „Therapists on collective intelligence“ lernten dabei, mit Erinnerungen von Ereignissen zu arbeiten, die in jedem Menschen aufkommen können, obwohl dieser Mensch gar nicht bei den Ereignissen dabei war, da sie lange vorbei sind.

 

Manchmal kommt auch in mir eine Erinnerung auf, von etwas, das ich gar nicht selbst erlebt habe. Dann weiß ich, dass mich die kollektive Seele berührt hat. Ich kann mich an den Schock erinnern, als ich als 12 Jahre alter Junge Fotos von Konzentrationslagern sah. Wenn ich heute durch Straßen gehe und einen Schornstein sehe, erinnert mich das oft an Auschwitz. Wenn ich polnisch höre, kann mich das an die Flucht meiner Großmutter Erika erinnern, die mit meiner Mutter im Bauch zu ihren Verwandten in Posen floh und Schutz vor den Bomben auf Berlin suchte.

 

Der US-amerikanische Psychoanalytiker Vamik D. Volkan geht davon aus, sobald „Mitglieder der Gruppe nicht mehr im Stande sind, das Trauern über ihre Verluste einzuleiten oder zu Ende zu bringen oder ihre Gefühle der Erniedrigung umzukehren, dann werden ihre Bilder von ihnen selbst an spätere Generationen in der Hoffnung weitergegeben, dass andere fähig sein werden zu trauern und zu bewerkstelligen, was frühere Generationen nicht leisten konnten“.

 

Wir alle arbeiten an der kollektiven Seele mit.

  

In meiner Online-Praxis gebe ich Sitzungen für Einzelne und für Gruppen, in denen es darum geht, ein Verständnis für das eigene Erleben zu entwickeln. Prof. Dr. Luise Reddemann, Wegbereiterin für psychotherapeutische Arbeit mit Traumata in Deutschland, spricht mir dabei aus der Seele, wenn Sie in Ihrem Buch „Kriegskinder und Kriegsenkel in der Psychotherapie“ schreibt, dass die Zeit gekommen sei, „der kollektiven Vergangenheit mehr Raum zu geben, als dies bisher der Fall gewesen zu sein scheint. Es geht darum, nicht nur zu wissen, sondern sich auch erschüttern zu lassen, um zu trauern und die Vergangenheit zu akzeptieren wie sie war, um schließlich gegenwärtiger sein zu können.“

 

Durch meine Ausbildung und Erfahrung weiß ich, dass kollektive Bilder und Wahrnehmungen in uns und um uns sind, und sie jederzeit geweckt werden können. Wenn ich mit Klienten arbeite, weiß ich, dass es nur eine Frage der Zeit und der Ereignisse ist, dass solche Erinnerungen auftauchen können. Dann bleibt nur die Frage: Wollen wir sie wahrnehmen, leugnen – oder ausagieren.

Es ist eine Entscheidung.

 

Eine der Erinnerungen aus meiner Kindheit mag ich besonders gerne. Im Eissalon um die Ecke gab es mein Lieblingseis: Spaghetti-Eis – Vanille-Eis mit roter Erdbeersoße! Doch der Eisbecher war sehr teuer, meine Mutter konnte sich das nicht leisten. Wenn mein Großvater Rudolf uns besuchte, kaufte er mir immer Spaghetti-Eis. Ich war glücklich. Für sich selbst bestellte Rudolf nachmittags um vier Uhr ein Bier. Später erfuhr ich, dass er Alkoholiker war.

Als ich 15 Jahre alt war, nahm er sich das Leben.

 

Rudi – so nannte Dich Deine Frau, meine Großmutter Erika.

 

Rudi, warum bist du in die Partei eingetreten, die voller Hass war, hast die Kinder mit Behinderungen verlassen und bist in den Krieg gezogen, der so viel Leid verursacht hat?Warum hast du dich dafür entschieden? Das hat mich lange beschäftigt.

 

Heute lautet meine Frage anders: Wofür entscheide ich mich?

 

Denn die Nachfahrin der Partisanen aus Minsk hat Recht. Es ist nicht die Frage, ob ich stolz auf dich sein kann, Rudi. Wärst Du heute stolz auf mich? Ich habe viel gelernt in den vergangenen Jahren.

 

Ich habe gelernt, dass ich diesen Konflikt, den ich als dein Enkel hatte – wie kann ich meinen Großvater lieben, wenn er in der Partei war und andere Menschen überfallen hat? – nur lösen kann, wenn ich unterscheide zwischen einem Menschen und seinen Handlungen.

 

Ich sage Ja zu dir als Mensch. Ich liebe dich als meinen Großvater, der meine Mutter zeugte und mir damit den Weg in die Welt ebnete.

Ich sage Nein zu deinen Handlungen des Krieges, des Krieges im eigenen Land gegen Nachbarn, die Juden oder Kommunisten waren, und gegen die Nachbarn anderer Länder. Nein. Diese Handlungen lehne ich ab.

 

Ich habe gelernt, dass ich dich lieben darf, denn du bist mein Großvater. Und ich darf entsetzt und traurig sein über das Leid, dass wir Deutschen anderen Menschen gebracht haben. Es tut mir im Herzen weh, was wir getan haben. Oft spüre ich einen stummen Schrei in mir, der vor dem Grauen steht, das als Erinnerung immer noch lebendig ist.

 

Als Deutscher hatte ich immer das Gefühl, auf der falschen Straßenseite des Lebens geboren zu sein. In meiner Jugend fragte ich mich oft, ob es nicht viel cooler wäre, wenn ich ein toller Spanier wäre oder ein witziger Engländer! Oh ja, wäre das nicht schön, auch bei den Frauen? Dann hätte ich diese Erlebnisse nicht wie vor ein paar Jahren bei einem Abendessen bei Bekannten, als ein Kriegsveteran der amerikanischen Armee vom 2. Weltkrieg erzählte und plötzlich verstummte: „Ich möchte nicht weiter sprechen, denn es sitzt ein Deutscher am Tisch.“

 

Heute weiß ich: ja, es sitzt ein Deutscher am Tisch, und das bin ich, und meine Aufgabe ist es, gemeinsam mit anderen Menschen einen Weg zu finden, dass ein Krieg mit 60 Millionen Toten und ein Holocaust mit 6 Millionen ermordeten Juden nie wieder passieren.

 

Der Psychologe Viktor E. Frankl, der jahrelang in Konzentrationslagern gefangen gehalten wurde, schrieb nach dem Krieg: „Wir müssen lernen und die verzweifelnden Menschen lehren, dass es eigentlich nie und nimmer darauf ankommt, was wir vom Leben noch zu erwarten haben, vielmehr lediglich darauf: was das Leben von uns erwartet!“

 

Rudi, ich erwarte vom Leben, dass ich mit anderen Menschen die Freiheit finde, gemeinsam in einer wunderbaren Welt zu leben, in der jeder seinen Platz hat.

 

Meine Frage, wie ich dahin komme, führte mich auf eine spirituelle Suche nach dem Sinn. Vor Jahren fand ich eine Antwort, die ich nie für möglich gehalten hätte. Ich fand die Kabbala, die spirituelle Weisheit der Verbindung, die es bereits seit tausenden Jahren gibt, lange bevor es Judentum, Christentum und Islam gab.

 

Im Kabbalah-Studium lesen wir gemeinsam mit Freunden aus der ganzen Welt Texte von Weisen aus allen Jahrhunderten. Baal HaSulam, der größte Kabbalist des 20. Jahrhunderts, der in Polen lebte und vor dem Krieg und dem Holocaust fliehen konnte, schrieb in dem Artikel „Die Freiheit“ über das Wesen dieser Weisheit:

"Wenn die Menschheit ihr Ziel erreicht hat... indem sie zur vollkommenen Stufe der Liebe zu anderen gelangt ist, werden alle Körper der Menschen zu einem einzigen Körper und zu einem einzigen Herzen ... Nur dann wird das gesamte ersehnte Glück der Menschheit auf seinem Höhepunkt offenbart“.

Was für ein Ausblick!

 

Rudi, weißt Du, dass ich jetzt Freunde habe, die aus Weißrussland kommen, und aus Russland, und aus Polen? Solch liebe Menschen! Wir studieren zusammen, Manchmal tanzen wir zusammen und singen gemeinsam. Eines meiner Lieblingslieder ist: „Open your heart“.

 

Ich öffne mein Herz für andere Menschen, und manchmal ist das gar nicht so einfach, auch das musste ich lernen. Oft gibt es Gefühle der Abneigung, sogar des Hasses. Und dann sehe ich den Zustand der Welt heute. Mein Kabbala-Lehrer Dr. Michael Laitman sagt, dass der Zustand der Welt nur ein Abbild von unserem inneren Zustand ist. Es ist ein Krieg innen, der sich außen zeigt. Ich bin der Meinung, er hat Recht.

 

Wenn wir den Zustand der Welt heute betrachten, sieht es dunkel aus. Was ist da die gute Nachricht?

 

Es gibt eine Erkenntnis, die ich in der Kabbala gelernt habe: Einzig das, was offenbart wird, kann korrigiert werden. Was im Verborgenen bleibt, richtet unerkannt Schaden an.

In der Welt stehen wir vor einem Berg des Hasses.

Jetzt kann die Arbeit beginnen.

 

Rudi, auch du hast Antworten gesucht, als du aus dem Krieg kamst. Vor kurzem habe ich die Bibel in der Hand gehabt, die du nach dem Krieg gelesen hast, meine Mutter bewahrt sie auf.

Darin steht geschrieben, dass die zehn Gebote am Berg Sinai übergeben wurden. Wusstest Du, dass Sinai wörtlich „Hass“ bedeutet? Am Berg des Hasses haben die Menschen den Weg zur Liebe bekommen. Das ist kein Zufall.

Erst, wenn sich der Hass zwischen Menschen offenbart, bekommen wir die Möglichkeit, dass er korrigiert wird.

 

Manche fragen sich, wo Gott war, als der Krieg und der Holocaust geschahen.

Ich frage mich, wo waren die Menschen?

Es liegt an uns.

 

Das Volk, das den Weg der Liebe am Berg des Hasses bekommen hat, wird Volk Israel genannt. Rudi – wusstest du, dass in der Kabbala klar gesagt wird, dass dies nichts mit einer Nation zu tun hat, mit einer Staatsangehörigkeit oder mit einer Religion? Denn das Wort Israel kommt vom Wort Yashar-El – „direkt zum Schöpfer“.

 

Die Kabbala weiß, dass jeder ein Teil des Volkes werden kann, das direkt zum Schöpfer strebt, egal, welcher Religion er angehört – Christ, Moslem, Jude, religionslos – und egal aus welchem Land er kommt.

 

Als ich dies erfuhr, war dies das größte Geschenk, das ich in meinem Leben bekommen habe. Ich bin doch nicht auf der falschen Seite geboren worden.

Was für eine Einladung!

 

Rudi, ich glaube, du wärst stolz auf mich. Denn wenn ich deine Seele spüre, dann spüre ich, dass deine Seele mir das wünscht – dass ich nicht die alten Wege des Hasses gehe, die wir Menschen so lange bereits nutzen, sondern neue Wege der Verbindung finden. Das geht nur gemeinsam.

 

Wenn ich mit Freunden aus der ganzen Welt zusammen bin wie im vergangenen Jahr – mit Freunden aus Kasachstan, der Türkei, Russland, Israel, Holland – und wir gemeinsam im Kreis sitzen, ist das ein Wunder für mich: Ich bin Teil von etwas Ganzem, ein Teil von Liebe.

Als deutscher Mann werde ich dann einfach ein Mann unter vielen Männern und Frauen. Es ist dann egal, woher ich komme. Wir sprechen alle eine Sprache, die Sprache der Sehnsucht unserer Herzen.

Ja, manchmal gibt es einen Schmerz, das spüre ich bei meinen Freunden, denn viele haben Vorfahren verloren und konnten sie nie kennenlernen. Das tut mir weh im Herzen.

Aber gemeinsam können wir Brüder unter Brüdern sein und immer besser lernen, wie das geht.

 

Doch das ist erst möglich, wenn ich spüre, woher ich komme. Dann kann ich mich vor der Vergangenheit verneigen und daraus lernen.

Ja sagen zur Liebe. Nein sagen zum Hass.

Erst dann geschieht etwas Neues, in dem sich die Herzen über die Grenzen verbinden und zu einem Herz werden.

 

Vor Jahren war ich in Nürnberg in dem Gericht, an dem die deutschen Kriegsverbrecher verurteilt wurden. Als ich die Holzbänke sah und an die Gerichtsverhandlung dachte, die nach dem Krieg dort stattfand, wurde mir klar: Wir haben den Krieg gewonnen! Wir – die Menschheit. Dafür mussten wir Deutschen verlieren. Dafür bin ich dankbar.

 

8. Mai 1945. An diesem Tag unterzeichneten die deutschen Generäle die bedingungslose Kapitulation in der Kaserne Karlshorst in Berlin, von der du, mein Großvater, fünf Jahre zuvor in den Krieg gezogen warst.

 

In Deutschland wird oft darüber diskutiert, ob dieser Tag ein Tag der Niederlage oder der Befreiung ist. Für mich ist es ein Tag der Befreiung, weil es eine Niederlage war. Das Böse hat verloren. Wunderbar.

So musste es sein, Rudolf. Ich lerne daraus, ich verspreche es dir, und mir.

 

Wie finden wir die Freiheit? Ich lese den Brief noch einmal, den ich so liebe, den Rabash, einer der letzten Weisen der Kabbala, über den Weg zur Freiheit schrieb: „Wenn ich mir die Kleidung der Liebe angeeignet habe, beginnen sofort Funken der Liebe in mir zu leuchten. Das Herz beginnt sich danach zu sehnen, sich mit meinen Freunden zu verbinden, und es scheint mir, dass meine Augen meine Freunde sehen, meine Ohren ihre Stimmen hören, mein Mund mit ihnen spricht, die Hände sich umarmen, die Füße in einem Kreis tanzen, in Liebe und Freude zusammen mit ihnen, und ich überschreite meine körperlichen Grenzen. Ich vergesse die weite Entfernung zwischen meinen Freunden und mir, und auch das viele Meilen entfernte Land steht nicht zwischen uns.

Es ist, als stünden meine Freunde direkt in meinem Herzen und sähen alles, was dort geschieht, und ich schäme mich für meine kleinlichen Handlungen gegen meine Freunde. Dann verlasse ich einfach die körperlichen Gefäße und es scheint mir, als gäbe es keine Realität in der Welt außer meinen Freunden und mir. Danach wird sogar das ‚Ich‘ aufgehoben und taucht in meine Freunde ein, bis ich stehe und erkläre, dass es keine Realität in der Welt gibt – nur die Freunde."

 

Das ist die wahre Freiheit, die innen beginnt, und wir haben alle Möglichkeiten bekommen, sie zu bewirken; am Tag der Befreiung und an jedem Tag.

 

 

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Joachim C. Wehnelt leitet eine psychotherapeutische Praxis mit dem Schwerpunkt Gestalt-Therapie und kollektive Intelligenz in Deutschland („Kriegskinder“) und weltweit. Der Heilpraktiker für Psychotherapie, Diplom-Politologe und Autor gibt Sitzungen online für Klienten aus aller Welt. Zudem bietet er Online-Kreise zur seelischen Gesundheit von Männern an.

www.SiebenSinne.net

 

#WWII #surrender #Krieg #Kabbala #Kriegskinder #Freiheit #Deutschland

 

English: True Freedom

Collective Intelligence: As a German therapist on the journey from war to connection

 

On May 8, 1945, 79 years ago, World War II ended in Europe. For my grandfather Rudolf, it was a day of defeat. For me, it is a day of liberation.

 

My grandfather Rudolf was a teacher for children with disabilities in Berlin. On August 26, 1939, he went to the barracks in Karlshorst near Berlin and became a soldier in the Wehrmacht. He belonged to the 11th Company of Infantry Regiment 457, which, five days later, from September 1, 1939, was one of the first units to march into Poland. Shortly thereafter, he fought in the Soviet Union. On Christmas 1942, Rudolf had home leave and visited his wife Erika, my grandmother, and their son Jürgen. Nine months later, my mother was born.


I was born in Berlin in 1967. The energy of the war was still palpable everywhere, in the silence of my family when we sat together at the kitchen table, and in the streets with the vacant lots where bombs had landed years before. Where had I landed?

 

When Grandfather Rudolf visited us at home, I was shocked when I saw his shoes, bulging over huge, lumpy feet. At the age of 9, I asked my mother what had happened to him. "Your grandfather was in Russia and walked barefoot through the snow for days."


I remember – it must have been around 1978 when I was 11 – I not only loved to paint, but also to make music. When I played the guitar and sang "Morning has broken" by Cat Stevens, Rudolf sat with me and admired me for knowing the chords. That made me proud. As an adult, I learned that he had been a member of the NSDAP, the Nazi Party.
In my early 20s, I wanted to pretend that Rudolf had never existed.

 

There is a remarkable documentary, "The War Within Me." In it, a German director travels to the places where his grandfather fought as a soldier in the war. In Minsk, he meets the granddaughter of a Belarusian partisan. When the director tells her how difficult it is to cope with the fact that his grandfather invaded her country as a soldier for the Wehrmacht, she says, "It's not about whether we can be proud of our ancestors. It's about whether our ancestors can be proud of us."

 

My ancestors set me on my path. For years, I researched as a journalist, including the time of the World War II and the Holocaust. Then I trained in Gestalt therapy and attended numerous workshops like on embryonic development and learned tools like family constellations, which reveal invisible dynamics in relationships.

 

With this personal and professional experience, I know: the collective soul never forgets. That World War II has been over for almost 80 years is an illusion from the soul's perspective. In memory, there is still war, separation, and destruction.


Years ago, I founded a circle where therapists from around the world – from New Zealand, the USA, Israel, Colombia – regularly met to explore collective dynamics. We "Therapists On Collective Intelligence" learned to work with memories of events that can arise in any person, even though that person was not present at the events, as they are long past.

 

Sometimes, a memory comes to me too, of something I never experienced myself. Then I know that the collective soul has touched me. I can remember the shock when, as a 12-year-old boy, I saw photos of concentration camps. Today, when I walk through the streets and see a chimney, it often reminds me of Auschwitz. When I hear Polish, it can remind me of my grandmother Erika's escape, fleeing with my mother in her womb to her relatives in Poznan and seeking shelter from the bombs on Berlin.

 

The American psychoanalyst Vamik D. Volkan assumes that "once members of the group are no longer able to initiate or complete mourning for their losses or reverse their feelings of humiliation, their images are passed on to later generations in the hope that others will be able to mourn and accomplish what earlier generations could not."

 

We all work on the collective soul.

 

In my online practice, I provide sessions for individuals and groups focused on developing an understanding of their own experiences. Prof. Dr. Luise Reddemann, a pioneer in psychotherapeutic work with trauma in Germany, speaks to me when she writes in her book "War Children and War Grandchildren in Psychotherapy" that the time has come "to give more space to the collective past than has previously seemed to be the case. It is about not only knowing, but also being shaken, in order to mourn and accept the past as it was, in order to be more present in the end."

 

Through my training and experience, I know that collective images and perceptions are within us and around us, and they can be awakened at any time. When I work with clients, I know that it is only a matter of time and events before such memories can surface. Then the question remains: Do we want to perceive them, deny them, or act them out?
It is a decision.

 

One of my childhood memories I particularly like. In the ice cream parlor around the corner, there was my favorite ice cream, spaghetti ice cream – vanilla ice cream with red strawberry sauce! But the ice cream sundae was very expensive, my mother couldn't afford it. When my grandfather Rudolf visited us, he always bought me spaghetti ice cream. I was happy. For himself, Rudolf ordered a beer at four o'clock in the afternoon. Later I learned that he was an alcoholic.
When I was 15, he took his own life.

 

Rudi – that's what your wife, my grandmother Erika, called you.


Rudi, why did you join the party full of hate, abandon the children with disabilities, and go to war, causing so much suffering? Why did you decide to do that? That bothered me for a long time.

Today my question is different: What do I decide for?

 

Because the descendant of the partisans from Minsk is right. It's not about whether I can be proud of you, Rudi. Would you be proud of me today? I have learned a lot in recent years.

 

I have learned that I can resolve the conflict I had as your grandson––how can I love my grandfather when he was in the party and invaded other people?––only by distinguishing between a person and their actions.

 

I say yes to you as a Mensch, a person. I love you as my grandfather, who fathered my mother and thus paved the way for me into the world.
I say no to your actions of war, the war in our own country against neighbors who were Jews or Communists, and against the neighbors of other countries. No. I reject these actions.

 

I have learned that I can allow myself to love you because you are my grandfather. And I am allowed to be horrified and sad about the suffering that we Germans brought to other people. It hurts my heart what we did. Often I feel a silent scream within me, facing the horror that is still alive as a memory.

 

As a German, I always felt like I was born on the wrong side of life. In my youth, I often wondered if it wouldn't be much cooler if I were a great Spaniard or a witty Englishman! Oh yes, wouldn't that be nice, even with the ladies? Then I wouldn't have had experiences like a few years ago at a dinner with acquaintances, when a war veteran from the American army talked about World War II and suddenly fell silent: "I don't want to continue speaking because there is a German at the table."

 

Today I know: yes, there is a German at the table, and that's me, and my task is to find a way together with other people so that a war with 60 million dead and a Holocaust with 6 million murdered Jews never happens again.

 

The psychologist Viktor E. Frankl, who was imprisoned in concentration camps for years, wrote after the war: "We must learn and teach the desperate that it actually never matters what we expect from life, but only what life expects from us!"

 

Rudi, I expect from life that I find with other people the freedom to live together in a wonderful world where everyone has their place.

 

My question of how to get there led me on a spiritual search for meaning. Years ago, I found an answer that I never thought possible. I found Kabbalah, the spiritual wisdom of connection, which has existed for thousands of years, long before Judaism, Christianity, and Islam.

 

In Kabbalah study, we read texts from sages from all centuries together with friends from all over the world. Baal HaSulam, the greatest Kabbalist of the 20th century, who lived in Poland and fled before the war and the Holocaust, wrote in the article "Freedom" about the essence of this wisdom:
"When humanity has reached its goal... by reaching the perfect stage of love for others, all the bodies of people will become one body and one heart... Only then will all the desired happiness of humanity be revealed to its peak."

What a prospect!

 

Rudi, do you know that I now have friends from Belarus, Russia, and Poland? Such dear people! We study together, sometimes we dance together and sing together. One of my favorite songs is: "Open your heart."

 

I open my heart to other people, and sometimes it's not easy at all, I had to learn that too. Often there are feelings of aversion, even of hatred. And then I see the state of the world today. My Kabbalah teacher Dr. Michael Laitman says that the state of the world is only a reflection of our inner state. It is a war within that shows outwardly. I think he's right.

 

When we look at the state of the world today, it looks dark. What is the good news?


There is an insight that I learned in Kabbalah: Only what is revealed can be corrected. What remains hidden causes unnoticed harm.
In the world, we face a mountain of hatred.
Now the work can begin.

 

Rudi, you too were looking for answers when you came out of the war. Recently, I had the Bible in my hand that you read after the war, my mother keeps it. It is written there that the Ten Commandments were given on Mount Sinai. Did you know that Sinai literally means "hatred"? On the mountain of hatred, people were given the path to love. That's no coincidence.
Only when hatred between people is revealed do we have the opportunity to correct it.

 

Some wonder where God was when the war and the Holocaust happened.
I wonder where the people were.
It's up to us.

 

The people who were given the path of love on the mountain of hatred are called the people of Israel. Rudi – did you know that in Kabbalah it is clearly stated that this has nothing to do with a nation, citizenship, or religion? Because the word Israel comes from the word Yashar-El––"directly to the Creator."

 

Kabbalah knows that everyone can become part of the people who strive directly to the Creator, no matter what religion they belong to – Christian, Muslim, Jewish, or without religion – and no matter where they come from.

When I learned this, it was the greatest gift I ever received in my life.
I wasn't born on the wrong side after all.
What an invitation!

 

Rudi, I believe you would be proud of me. Because when I feel your soul, then I feel that your soul wishes that for me––that I don't follow the old paths of hatred that we humans have been using for so long, but find new paths of connection. That's only possible together.

 

When I'm with friends from all over the world like last year – with friends from Kazakhstan, Turkey, Russia, Israel, Holland – and we sit together in a circle, it's a miracle to me: I'm part of something whole, a part of love.
As a German man, I then simply become one man among many men and women. It doesn't matter where I come from. We all speak a language, the language of the longing of our hearts.
Yes, sometimes there is pain, I feel that with my friends, because many have lost ancestors and never got to know them. That hurts my heart.
But together, we can be brothers among brothers and always learn better how to do that.

 

Yet that's only possible when I feel where I come from. Then I can bow to the past and learn from it.
Saying yes to love. Saying no to hate.
Only then something new happens, where hearts connect across borders and become one heart.

 

Years ago, I was in Nuremberg at the court where the German war criminals were sentenced. When I saw the wooden benches and thought about the trial that took place there after the war, it became clear to me: We won the war! We––humanity. We Germans had to lose for that. I'm grateful for that.

 

May 8, 1945. On this day, the German generals signed the unconditional surrender in the Karlshorst barracks in Berlin, exactly where you, my grandfather, went to war five years earlier.

 

In Germany, there is often a debate about whether this day is a day of defeat or of liberation. For me, it is a day of liberation because it was a defeat. Evil lost. Wonderful.
It had to be like this, Rudolf. I learn from it, I promise you, and to myself.

 

How do we find freedom? I read the letter again that I love so much, the Rabash, one of the last sages of Kabbalah, wrote about the path to freedom: "When I have acquired the clothing of love, sparks of love begin to shine in me immediately. The heart begins to long to connect with my friends, and it seems to me that my eyes see my friends, my ears hear their voices, my mouth speaks with them, the hands embrace, the feet dance in a circle, in love and joy together with them, and I transcend my physical boundaries. I forget the great distance between my friends and me, and even the land many miles away is not between us.
It is as if my friends stand directly in my heart and see everything that happens there, and I am ashamed of my petty actions against my friends. Then I simply leave the physical vessels, and it seems to me as if there is no reality in the world except my friends and me. Then even the 'I' is nullified and merges into my friends, until I stand and declare that there is no reality in the world – only the friends."

 

That is the true freedom that begins within, and we have all been given the opportunity to bring it about; on the day of liberation and every day.

 

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Joachim C. Wehnelt runs a psychotherapeutic practice specializing in Gestalt therapy and collective intelligence in Germany ("War Children") and worldwide. As a certified psychotherapist, Diplom-Politologe, and author, he conducts online sessions for clients from around the world. Additionally, he facilitates online circles focusing on men's mental health.

 

www.SevenSenses.online

 

#WWII #surrender #war #Kabbalah #WarChildren #freedom #Germany

 

Hebrew החופש האמיתי

אינטליגנציה קולקטיבית: בתור טיפולן גרמני בדרכו ממלחמה לחיבור

 

8 במאי 1945. ביום זה, לפני 79 שנה, הסתיים מלחמת העולם השנייה. עבור סבי רודולף, זה היה יום השפלה. בשבילי זה יום של השחרה.

סבי רודולף היה מורה לילדים עם מוגבלויות בברלין. ב-26 באוגוסט 1939, יצא לקרלשורסט, ליד ברלין, והצטרף לצבא הגרמני. הוא היה חלק מהקומפניה ה-11 של הרגימנט האינפנטריה 457, שחמישה ימים לאחר מכן, מ-1 בספטמבר 1939, הייתה אחת היחידות הראשונות שפרצו לפולין. מעט אחר כך הוא היה נלחם בברית המועצות. בחג המולד של 1942 רודולף קיבל חופשה ביתית וביקר את אישתו אריקה, סבתי, ואת הילד שלהם יורגן. 9 חודשים לאחר מכן, נולדה אמי.

נולדתי ב-1967 בברלין. אנרגיית המלחמה הייתה נוכחת בכל מקום, בשתיקת המשפחה שלי כשישבנו יחד בשולחן המטבח, וברחובות עם הפסגות הריקות, אותן עברתי בעקבות הפצצות שנחתו שם שנים קודם לכן. איפה נחתתי?

כשסבי רודולף ביקר אצלנו בבית, התבהרתי כאשר ראיתי את הנעליים שלו, הנדלקות על רגליים עצומות מאוד. בגיל 9 שאלתי את אמי מה קרה לו. "סבא שלך הלך ברגלים חשופות בשלג ברוסיה," היא ענתה.

אני זוכר – זה צריך להיות בשנת 1978, כשהייתי בן 11 – אהבתי לצייר לא רק, אלא גם ליצור מוסיקה. כשנגן גיטרה ושרתי את "Morning has broken" של קט סטיבנס, סבא רודולף היה לידי והתרגש מכישורי האקורדים שלי. זה גרם לי להיות גאה. כמבוגר, למדתי שהיה חבר ב-NSDAP, מפלגת הנאצים.

כשהייתי בתחילת העשרים, רציתי להתנהג כאילו רודולף לא קיים.

יש דוקו מעניין, "המלחמה בתוכי". בו, במפתח גרמני, נוסע במקום קולנועות שבהם סבי לחם כחייל במלחמה. במינסק הוא פגש את הנכדה של פרטיזן ליבלי. כשהמפיק מספר לה על קושי להתמודד עם זה שסבא שלו פלש לארץ במלחמה, היא אומרת: "העניין אינו אם יש לנו מה להיות גאים בקודמים שלנו. העניין הוא אם הם יכולים להיות גאים בנו".

הקודמים שלי הביאו אותי לכאן. שנים ארוכות חקרתי כעיתונאי, גם על תקופת המלחמה והשואה. אז עשיתי הכשרה בגסטלט-תר

פיה וקיבלתי הרבה הדרכות, כולל תפיסת המציאות המשפחתית, שחושף דינמיקות ביחסים שלא נראות.

עם הניסיון האישי והמקצועי הזה, אני יודע: הנפש הקולקטיבית לא שוכחת. שהמלחמה השנייה נגמרה לפני כמעט 80 שנה היא הפתעה מנקודת מבטה של הנפש. בזיכרון עדיין יש מלחמה, הפרדה והרס.

לפני שנים הקמתי מעגל שבו טיפלנים מכל העולם – מניו זילנד, ארה"ב, ישראל, קולומביה – נפגשים בתדירות כדי לחקור דינמיקות קולקטיביות. ה"מטפלים באינטליגנציה הקולקטיבית" למדו לעבוד עם זיכרונות של אירועים שיכולים לעלות בכל אדם, גם אם הוא לא היה באותם אירועים, מאחר שהם כבר חלפו.

 

הרבה פעמים עולה בי זיכרון של משהו שלא חוויתי בעצמי. אז אני יודע שנגעה בי הנשמה הקולקטיבית. אני יכול להזכיר לעצמי את הזעם שלי כשהייתי ילד בן 12 וראיתי תמונות של מחנות הריכוז. כשאני הולך היום ברחובות ורואה את המאיים, זה תמיד מזכיר לי את אושוויץ. כשאני שומע פולנית, זה יכול להזכיר לי את הבריחה של סבתי אריקה, שעם אמא שלי בבטן, ברחה לקרוביה בפוזנן וחיפשה מחסה מהפצצות על ברלין.

הפסיכואנליטיקאי האמריקני ומיק דייוויד וולקן מניח שכאשר "חברי הקבוצה לא מסוגלים יותר להתחיל או לסיים לגונות על האובדן שלהם או להפוך את הרגשות שלהם של השפלה, התמונות שלהם עצמם יועברו לדורות מאוחרים בתקווה שאחרים יהיו מסוגלים לגונות ולהתמודד עם מה שדורות קודמים לא יכלו לעשות".

אנחנו כולם עובדים על הנשמה הקולקטיבית.

במרפאת המקוונת שלי אני נותן ישיבות לאנשים בודדים ולקבוצות, שבהן מדובר בפיתוח הבנה לחוויות האישיות שלהם. פרופ׳ ד"ר לואיזה רדמן, דרכה בעבודה פסיכותרפית עם טראומות בגרמניה, מדברת אלי מן הנשמה כאשר היא כותבת בספרה "ילדי המלחמה ונכדי המלחמה בטיפול פסיכותרפי" שהגיע הזמן, "לתת לעבר הקולקטיבי יותר מקום, מה שעד כה לא קרה. מדובר לא רק בידע, אלא גם בכינונים שלנו, כדי להתרגש, לגונן ולקבל את העבר כפי שהוא היה, כדי להיות יותר נוכחים בסופו של דבר".

מתוך ההכשרה והניסיון שלי, אני יודע שתמונות קולקטיביות ותחושות נמצאות בתוך ומסביב לנו, וניתן להעיר אותן בכל עת. כאשר אני עובד עם לקוחות, אני יודע שזה רק עניין של זמן ואירועים עד שתזכירו יכולות ההזכרה האלה. אז נשאר רק השאלה: האם רוצים לזכור אותם, להכחיש או להתמקד בהם.

זו החלטה.

 

זיכרון מילדות שאני מאוד אוהב. בקיוסק הקרוב הייתה לי הארט פייס האהובה עליי, אייס ספגטי - גלידת וניל עם רוטב תות אדום! אך הקופסה של הגלידה הייתה יקרה מאוד, אמא שלי לא יכלה להרשות לעצמה את זה. כשסבא רודולף ביקר אותנו, הוא תמיד קנה לי את הארט פייס. הייתי מאושר. לעצמו, סבא רודולף הזמין בירה בשעה ארבע בצהריים. מאוחר יותר גיליתי שהוא היה אלכוהוליק.

כשהייתי בן 15, הוא הוא שינה חיים.

רודי - כך קראה לך אישתך, סבתי אריקה. 
רודי, למה נכנסת למפלגה המלאה בשנאה, עזבת את הילדים עם מוגבלויות והתקשטת למלחמה שגרמה להרבה סבל? למה בחרת בזה? זה תעסוק בי לאורך זמן.

היום השאלה שלי שונה: במה אני מחליט?

כיוון שציידת המפרץ ממינסק צודקת. זה לא שאלה אם אני גאה בך, רודי. האם היית גאה בי היום? למדתי הרבה בשנים האחרונות.

למדתי שאני יכול לפתור את הקונפליקט הזה שהייתי כנכד שלך - איך אני יכול לאהוב את סבא שלי, כשהיה במפלגה ופשט על אנשים אחרים? - רק כאשר אני מבחין בין אדם ובין מעשיו.

אני אומר כן לך כאדם. אני אוהב אותך כסבא שלי, שהוליד את אמא שלי ובכך פתח את הדרך לי לעולם. 
אני אומר לא למעשי המלחמה שלך, למלחמה בארץ נגד שכנים, יהודים או קומוניסטים, ונגד שכנים של מדינות אחרות. לא. אני מסרב למעשים האלה.

למדתי שאני רשאי לאהוב א

 

כגרמני, תמיד הרגשתי שנולדתי בצד הלא נכון של החיים. בנעוריי שאלתי את עצמי לעתים תכופות, האם זה לא היה מגניב יותר אם הייתי ספרדי מצוין או אנגלי מצחיק! אה כן, האם זה לא היה נהדר גם עם הנשים? אז לא הייתי חוויות כמו לפני מספר שנים בערב אצל מכורים, כאשר חייל ותיק מצה"ל הספרדי סיפר על המלחמה העולמית השנייה ופתאום החרים: "אני לא רוצה לדבר יותר, כי יושב גרמני בשולחן".

היום אני יודע: כן, גרמני יושב בשולחן, וזה אני, והמשימה שלי היא למצוא יחד עם אנשים אחרים דרך, שמלחמה עם 60 מיליון נפטרים ושואה עם 6 מיליון יהודים הרוגים לעולם לא תחזור.

הפסיכולוג ויקטור א. פרנקל, שהיה כל כך הרבה שנים במחנות הריכוז, כתב אחרי המלחמה: "עלינו ללמוד וללמד את האנשים המתייאשים, שזה למעשה לעולם לא תלוי במה שאנו מצפים לקבל מהחיים עוד, אלא בעיקר רק במה שהחיים מצפים מאיתנו!"

רודי, אני מצפה מהחיים שאני אמצא יחד עם אנשים אחרים את החופש, לחיות ביחד בעולם נפלא, בו כל אחד יש לו מקום שלו.

השאלה שלי, איך אני מגיע לשם, הובילה אותי לחיפוש רוחני אחר משמעותו. לפני שנים מצאתי תשובה שלא האמנתי שתהיה אפשרית אי פעם. מצאתי את הקבלה, החכמה הרוחנית של החיבור, שכבר קיימת אלפי שנים, הרבה לפני שהיו יהדות, נצרות ואיסלאם.

בלימוד קבלה אנחנו קוראים ביחד עם חברים מכל רחבי העולם טקסטים של חכמים מכל המאהות. בעל הסולם, הקבלן הגדול ביותר של המאה ה-20, שחי בפולין וברח מהמלחמה והשואה, כתב במאמר "החופש" על טבע החכמה הזו: "כאשר האנושות תגיע למטרה שלה... על ידי הגעתה לשלב האהבה המושלמת לאחרים, כל גופות האנשים יהיו לגוף אחד וללב אחד ... רק אז תתגלה שמחת האנושות כולה בקיאום".

מה תראו שם עיניים! 

רודי, אתה יודע, שיש לי עכשיו חברים שבאים מבלרוסיה, רוסיה ופולין? אנשים מקסימים כאלה! אנו לומדים ביחד, לפעמים אנו רוקדים ומשירים ביחד. אחד השירים האהובים עליי הוא: "פתח את ליבך".

אני פותח את ליבי לאנש

 

כאשר אנו מביטים במצב העולם היום, נראה שחושך. מה היא הידיעה הטובה שם?
יש דעת שלמדתי בקבלה: רק מה שנחשף יכול להתיקן. מה שנשאר בסתר גורם נזק בלתי מזוהה. 
בעולם אנו עומדים מול הר של השנאה. 
עכשיו העבודה יכולה להתחיל.

רודי, גם אתה חיפשת תשובות, כאשר יצאת מהמלחמה. לאחרונה אחזתי בתנ"ך, שקראת לאחר המלחמה, אמא שלי שמרה עליו. 
בו כתוב שהעשרת הדברים ניתנו בהר סיני. הידעת, רודי, שסיני משמעו מילולית "שנאה"? בהר השנאה האנשים קיבלו את הדרך לאהבה. זה לא מקרי.
רק כאשר השנאה בין אנשים נחשפת, אנו מקבלים את האפשרות לתיקון.

חלק מהאנשים שואלים, איפה היה אלוהים כאשר המלחמה והשואה קרו? 
אני שואל את עצמי, איפה היו האנשים? 
זה תלוי בנו.

העם שקיבל את דרך האהבה בהר השנאה נקרא עם ישראל. רודי – היית יודע, שבקבלה אומרים במפורש, שזה לא קשור ללאום, לאזרחות או לדת? כי מילת ישראל באה מהמילה ישר-אל – "ישיר ליוצר".

בקבלה יש ידיעה שכל אחד יכול להיות חלק מהעם שמתקדם ישיר ליוצר, ללא קשר לדתו – נוצר, מוסלמי, יהודי, לא-דתי – ולא משנה מאיזו מדינה הוא מגיע.

כאשר שמעתי זאת, זה היה המתנה הכי גדולה שקיבלתי בחיי. אני לא נולדתי בצד הלא נכון. 
מה הזמנה גדולה!

רודי, אני מאמין שהיית גאה בי. כי כשאני מרגיש את נשמתך, אני מרגיש שנשמתך מאחלת לי זאת – שאני לא אלך בדרכי הישנות של השנאה, שאנו בני אדם משתמשים בהם כל כך הרבה זמן כבר, אלא שאמצא דרכים חדשות של קישור. זה אפשרי רק ביחד.

כאשר אני עם חברים מכל העולם כמו בשנה שעברה – עם חברים מקזחסטן, טורקיה, רוסיה, ישראל, הולנד – ואנו יושבים במעגל, זה פלא בשבילי: אני חלק ממשהו שלם, חלק מאהבה. 
כגבר גרמני אני אז פשוט גבר בין גברים ונשים רבים. זה אינו חשוב מאיפה אני מגיע. אנו כולנו מדברים את אותה שפה, שפת הגעגוע שבלבותינו. 
כן, לפעמים יש כאב, אני מרגיש זאת אצל חבריי, כי הרבה מהם איבדו קדמוניהם ולא יכלו להכירם אף פעם. זה עושה לי רע בלב

 

אך זה אפשרי רק כאשר אני מרגיש מאיפה אני בא. אז אני יכול לכרוך את עצמי מפני העבר וללמוד ממנו.
לומר כן לאהבה. לומר לא לשנאה.
רק אז קורה משהו חדש, בו הלבבות מתחברים מעבר לגבולות והופכים ללב אחד.

לפני שנים הייתי בנירנברג בבית המשפט, בו נרשמו העבירות הקרביות הגרמניות. כשראיתי את הספסלים העץ וחשבתי על דיון המשפט שהתקיים שם אחרי המלחמה, הבנתי: זכינו במלחמה! אנחנו – האנושות. עבור זה נכשלנו כגרמנים. על כך אני מודה.

8 במאי 1945. ביום זה חתמו הגנרלים הגרמנים על הכניעה ללא תנאי בקרן קרלשורסט בברלין, שם אתה, סבא שלי, יצאת למלחמה לפני חמישה שנים. 

בגרמניה נדונים לעתים קרובות האם יום זה הוא יום של הפסד או של שחרור. עבורי זה יום של שחרור, מכיוון שזה היה יום ההפסד. הרע ניצח. מדהים.
כך היה צריך שיהיה, רודולף. אני לומד מזה, אני מבטיח לך, ולעצמי.

איך אנו מוצאים את החירות? אני קורא שוב את המכתב, את אותו אהוב עליי, את רבאש, אחד מחכמי הקבלה האחרונים, שכתב על הדרך לחירות: "כאשר אני משיג את בגדי האהבה, נראים מיד ניצוצות של אהבה בתוכי. הלב מתחיל לתאומץ לחבר את עצמו לחברים שלי, ונדמה לי שהעיניים שלי רואות את חברי, האוזניים שלי שומעות את קולותיהם, הפה שלי מדבר איתם, הידיים חובקות, הרגליים רוקדות במעגל, באהבה ובשמחה יחד איתם, ואני עובר את הגבולות הגופניים שלי. אני שוכח את המרחק הרחוק בין חברי וביני, וגם הארץ הרחוקה הרבה לא מעמד בינינו.
זה נראה כאילו החברים שלי עומדים בדייקן בלב שלי ורואים את כל מה שקורה שם, ואני מתבייש מהמעשים הקטנות שלי נגד חברי. אז אני יוצא פשוט מהכלים הגופניים ונראה לי כאילו אין מציאות בעולם חוץ מהחברים שלי ואני. אז גם ה"אני" נמחק ונופל לתוך חברי, עד שאני עומד ומצהיר שאין מציאות בעולם – רק החברים".

זו החירות האמיתית, שמתחילה מבפנים, וקיבלנו את כל ההזדמנויות להביאה לידי עשייה; ביום השחרור ובכל יום.

 

יואכים סי. והנלט מנהל מרפאה פסיכותרפית המתמקדת בטיפול בגסטלט ובאינטליגנציה קולקטיבית בגרמניה ("ילדי המלחמה") וברחבי העולם. הוא מטפל בפסיכותרפיה כמטפל רפואה משלימה, דיפלומט במדעי המדינה וסופר, ומעניק ישיבות מקוונות ללקוחות מכל רחבי העולם. בנוסף, הוא מציע מעגלים מקוונים לבריאות הנפש של גברים.
www.SevenSenses.online

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